Stinstedt, ehem. Pilgerkapelle
Jooststraße
21769 Stinstedt
Germany
verloren gegangen

Stinstedt, Pilgerkapelle

Pfarramt I Nordbezirk
Feldstraße 7, 21769 Lamstedt

Im Ortsteil St. Joost lag eine bis zur Reformation vielbesuchte und später nach Stinstedt selbst verlegte Wallfahrtskapelle, die dem heiligen Joost geweiht war. (Rudolf Lemke, Kreis Land Hadeln)

Mehr dazu:
W. Klenk, Nachrichten über den Wallfahrtsort St. Joost im Lande Hadeln, Jahrbuch Männer vom Morgenstern, Band 26, S. 34-70

Am 13. September 1998 wurde zwischen Stinstedt und Odisheim ein großer Fels enthüllt mit der Inschrift:

Pilgerstätte St. Joost
Hier befand sich im 14. - 16. Jahrhundert
eine dem Heiligen Jodokus geweihte Kapelle.
Pilger aus ganz Norddeutschland suchten sie auf,
um ihrem Schutzpatron für die Errettung aus Gefahren
zu danken und durch den Besuch der Wallfahrtsstätte
Sündenvergebung und Heilung zu erlangen.

Im Rahmen des Projektes "Erleb das Land" plant die Samtgemeinde Sietland: Aufbereitung der historischen Stätte St. Joost mit Informationstafeln und Ruhezone. Ein Verzeichnis des Kapelleninventars von 1568 blieb erhalten. Beigefügt ist eine Figur Jodoks.

Pressemitteilung "Historisches Museum Bremerhaven" - Vortrag von Pastor i. R. Johannes Göhler:
Wallfahrt nach St. Joost
Die mittelalterlichen Pilgerfahrten der Norddeutschen zur Moorkapelle in Odisheim
:
"Ein Gedenkstein inmitten eines liebevoll gepflegten Haines erinnert zwischen Stinstedt und an eine ehemalige Kapelle, die in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Pilger von weither anzog. Der mitten im Moor gelegene Ort war dem im 8. Jahrhundert lebenden und aus der Bretagne stammenden Königssohn Jodokus geweiht, der sein Leben in der Waldeinsamkeit des nördlichen Gallien als Eremit verbrachte. Die im Spätmittelalter nach St. Joost reisenden Pilger hofften, hier Heilung von Gebrechen und Vergebung von Sünden zu finden. Im Bremer Weserschlamm gefundene Pilgerzeichen mit dem Bild des Heiligen belegen, dass die Wallfahrer vor allem aus den norddeutschen Städten hierher kamen und in den neben der Kapelle gelegenen Gasthäusern Aufnahme fanden. Nach der Reformation verfiel die Kapelle.
Anhand der erhalten gebliebenen Münzen, Votivgaben und Kultgeräte erzählt Johannes Göhler mit Hilfe einer Bildprojektion sehr anschaulich von einem mitten im Moor gelegenen Ort, der lange Zeit in Vergessenheit geraten war und nun wieder interessierte Besucher/innen anzieht."

aus: http://www.historisches-museum-bremerhaven.de/index.php?id=173

Ein längerer Artikel von Pastor i. R. Johannes Göhler,
Die Kapelle "zum Trost" im Moor,
Die mittelalterliche Wallfahrt der Norddeutschen zu St. Joost

Zwei Fotos aus Vikipedia zeigen die "angedeutete" Kapelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stinstedt

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