Hier
in dieser Gegend hatte Jodok/us seine dritte und letzte Einsiedelei bezogen, die "cella martima". Hier schlossen sich andere Einsiedler an, aus denen die erste Kommunität erwuchs. Hier hatte ihm Herzog Haymon während seiner Pilgerfahrt nach Rom eine Kirche gebaut. Hier wollte man den verstorbenen Jodok/us nicht beerdigen, weil man diesen heiligen Mann auch nach seinem Tode noch in der Mitte der Gemeinschaft haben wollte, (bis man ihn schließlich doch beerdigt hat, wohl eher: hat beerdigen müssen).
Hier
treffen wir den Menschen, der ein besonderes Charisma ausgestrahlt haben muss. Zu ihm haben nicht nur seine Mitbrüder aufgeschaut, er muss die Menschen fasziniert haben. Man war von Anfang an überzeugt: Wer so gelebt hat wie er, der muss vor Gott ein Heiliger sein. Der ist eine gute Adresse für die Anliegen der Menschen. Da hat es noch keine Heiligsprechung aus Rom gebraucht. Auch wenn man nicht mit Sicherheit mehr feststellen kann, welchem Papst er in Rom begegnet ist, so war doch die Begegnung mit ihm schon seine halbe Seligsprechung im Voraus.
Hier
entwickelte sich eine bescheidene Abtei, die zunächst von Ferrières aus geführt wurde, die aufblühte, ebenso schwere Zeiten durchstehen musste und schließlich schon vor der Französischen Revolution 1772 wieder versank. Berühmt wurde sie durch den Mann, der im Mittelalter neben Jakobus immer mehr zum Patron der Pilger wurde, auch deswegen, weil sein Name durch Karl d. Großen in der Öffentlichkeit bekannt wurde.
Hier
liegt der Ort, der heute noch seinen Namen trägt, in dessen Kirche man den Reliquienschrein versteckt und so über die Französische Revolution herüber geretten hat. Diese letzten Reste seiner Gebeine, die uns übrig geblieben sind - wörtlich übersetzt: "Reliquien" - schlagen auch heute noch eine Brücke zurück ins 7. Jahrhundert und bringen uns tatsächlich in Berührung mit dem heiligmäßigen Mann von damals. Es ist heute eine schlichte Dorfkirche, die das Andenken des großen Pilgerpatrons zu bewahren sucht.