Sinzig: Langenfelder Bruderschaft St. Peter

Pfarreiengemeinschaft Sinzig - Bad Bodendorf - Franken - Löhndorf - Westum
Zahnthofstr. 11 - 53489 Sinzig am Rhein
Tel. 02642/9771-0

Die Jodokusbruderschaft in Sinzig bezeichnet sich als "Langenfeldbruderschaft".
Brudermeister: Klaus Oedekoven
Peter-Käuserstr.21, D 53489 Sinzig
Tel. 0175/4075275

Die Langenfelder Bruderschaft "St. Peter" in Sinzig
"begibt sich Jahr für Jahr auf den rund 32 Kilometer langen Fußweg in den kleinen Eifelort Langenfeld, um dort den Schutz von St. Jodokus zu erbitten. 1702 finden sich in den Aufzeichnungen erstmalig Namen von Sinziger Pilgern. Seit mehr als drei Jahrhunderten also machen sich Gläubige aus der Sinziger Pfarrei St. Peter und anderen Gemeinden der Umgegend betend und bittend auf den Weg, um ihren Heiligen zu verehren und um seinen Schutz zu bitten. Rund sieben Stunden sind sie zu Fuß unterwegs, ehe sie Langenfeld mit seiner St. Quirinus-Kirche erreichen...
(aus: aw-wiki.de 2008)

gesamt.jpg Sinziger, Westumer und Löhndorfer pilgern am gleichen Tag nach Langenfeld, aber auf drei verschiedenen Wegen. Die Westumer Bruderschaft wird in diesem Jahr (2017) 140 Jahre alt; die Sinziger ist bedeutend älter.

Mit dem Jodokus-Denkmal, erste Station am Ortsrand auf dem Pilgerweg nach Langefeld, hat sich am 25. Juni 1989 die Bruderschaft einen schon lange gehegten Wunsch nach einer Andachtsstätte erfüllt. Die Stadt Sinzig hatte dafür an der Ecke Harbach-/Rheinstraße den Platz für den Gedenkstein zur Verfügung gestellt, die Bildhauser Netz und Hardy in Brohl habe das Werk ausgeführt, für das die Bruderschaft seit Jahrzehnten gespart hatte. Seither ist es Station auf dem Hin- und Rückweg nach Langenfeld und eine Gelegenheit "der Einkehr und stillen Besinnung" (Brudermeister bei der Eröffnung).

Der jährliche Pilgerweg nach Langenfeld

Herr und Frau Alfter berichten 2010:
"Sinzig, Sinzig-Westum und Sinzig-Löhndorf haben jeweils eigene Pilgergruppen, gehen zwar am gleichen Wochenende nach Langenfeld (letztes Wochenende im September), aber auf unterschiedlichen Wegen. Vor Jahren haben fast alle Pilger dort übernachtet (der Fußweg beträgt ca. 30 km) und sind auch am Sonntagmorgen wieder zu Fuß zurück. Jetzt fahren aber fast alle nach dem großen Pilgergottesdienst abends nachhause, und ein Teil wird am anderen Morgen wieder gebracht, um den Heimweg mitzugehen. Die Pilgermesse ist immer sehr feierlich, mit Sakramentsprozession und allen Fahnen, Kreuzen und Brudermeisterstäben der Pilgergruppen aus z.B. Sinzig, Westum, Löhndorf, Bad Hönningen, Alfter, Ahrweiler usw. Am gleichen Tag wie Westum geht auch Niederzissen. Die haben es nicht so weit und können am Sonntag hin und zurück. Die Prozessionen begegnen sich immer im gleichen Ort. Dernau geht an einem anderen Wochenende."

Dem "Pilgerbuch für die Wallfahrt zum Heiligen Jodokus der Langenfelder Bruderschaft von Sinzig", das uns Herr und Frau Alfter zur Verfügung gestellt haben, entnehmen wir den Reisesegen und die Litanei zum Heiligen Jodokus. Das am Schluss aufgeführte Jodokus-Lied finden Sie mit Noten bereits bei der Pfarrei Alfter.

Am 29./30. Mai 2010 wallfahrteten die Pfarreien der Stadt Sinzig nach St. Josse-sur-Mer
Am 14./15. Juni 2014 waren 43 Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft in St. Josse-sur-Mer.

2014: „Bon Saint Josse priez pour nous“

Sinziger Pilger beim Hl. Jodokus in Frankreich
Jost, Josse, Jodok – viele Namen hat der Hl. Jodokus, zu dem sich Pilger unserer Region jedes Jahr nach Langenfeld/Eifel aufmachen. Zum Wirkungs- und Sterbeort dieses Heiligen in Nordfrankreich begaben sich 43 Wallfahrer aus der Pfarreigemeinschaft Sinzig, um sich dort in die große Schar der Pilger einzureihen.
Diese Fahrt wurde von Georg und Ursula Alfter von der Kath. Erwachsenenbildung St Peter Westum organisiert und geleitet.

Am frühen Samstagmorgen spendete Diakon Schmickler in einer kurzen Andacht an der St. Jodokus-Stele im Sinziger Harbachpark den Reisesegen. Nach der Fahrt mit einem längeren Aufenthalt in der belgischen Stadt Brügge traf die Gruppe am Nachmittag in Saint-Josse-sur-Mer ein, wo sie herzlich begrüßt wurde. In einer Prozession zogen die Pilger mit Kreuz und den Fahnen der Jodokus-Bruderschaften von Sinzig, Löhndorf und Westum in die Pfarrkirche ein und stellten am Schrein mit den Gebeinen des Hl. Jodokus die mitgebrachte Kerze auf und hielten eine kurze Andacht.

Eine große Überraschung war die Ausstellung, die von der Vereinigung „Saint Josse Europe“, in der Kirche aufgebaut war. Mit vielen Fotografien und Texten war hier die alljährliche Jodokus-Wallfahrt der drei Bruderschaften aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig nach Langenfeld dargestellt. Der Präsident dieser Vereinigung war anwesend und freute sich über die anerkennenden Worte für seine ausgezeichnete Arbeit.

Anschließend waren alle ins Rathaus zu einem Empfang eingeladen. Bei Crémant und Bisquits wurden Gastgeschenke und Grußbotschaften von Bürgermeister Wolfgang Kröger und Pfarrer Achim Thieser überreicht und in lockerer Atmosphäre deutsch-französische Freundschaft praktiziert und Sprachbarrieren lachend überwunden. Nach einem Gruppenfoto mit dem Bürgermeister war es höchste Zeit zum Aufbruch ins Hotel nach Berck-sur-Mer, wo ein leckeres Abendessen serviert wurde. Ein Spaziergang am Meer beschloss den erlebnisreichen Tag.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück wieder nach Saint Josse und zuerst zur Jodokus-Quelle und der sogenannten Einsiedelei. An der Quelle, der Legende nach vom Hl. Jodokus entdeckt, wurde gesungen und gebetet und anschließend Wasser geschöpft, getrunken und zum Mitnehmen in Flaschen gefüllt. Danach begann von der Pfarrkirche aus die Prozession mit dem Reliquienschrein, der auch von Sinziger Pilgern getragen wurde. Während der Heiligen Messe auf freiem Feld sangen die Wallfahrer das bekannte Langenfelder Jodokus-Lied und luden die französischen Gottesdienstbesucher zum Mitwirken beim Refrain „St. Jodokus bitt’ für uns“ ein, der für sie in ihre Muttersprache übersetzt und auch kräftig mitgesungen wurde.

Nachdem der Schrein wieder in die Kirche gebracht worden war, gab es ein zünftiges Picknick auf der Wiese am Bus. Frische Baguettes, Käse, Wurst und Rotwein schmeckten gut, und froh gelaunt konnten alle die freie Zeit zum Besuch des großen Flohmarktes nutzen und kleine und auch große Schnäppchen machen.

Vor der Heimfahrt hielt die Gruppe eine Abschlussandacht und bat den Heiligen Jodokus noch einmal um seine Fürsprache bei Gott. Als beeindruckendes Erlebnis in froher (Pfarreien-)Gemeinschaft wird diese Pilgerreise den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Erinnerung bleiben.
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